13. Mai 2013

Zwischen Walzerseligkeit & Wirtschaftskrise.

Gedanken zur Zukunft von Österreich und Europa.
Dr. Ludwig Scharinger, Unternehmer, Gründer, Visionär (und vieles mehr)

Im Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends konnte die Unternehmerische Hochschule® Management Center Innsbruck am 06. Mai 2013 die oberösterreichische „Raiffeisen-Legende" Dr. Ludwig Scharinger begrüßen.

Gleich zu Beginn seines Vortrages macht der Ex-Bankier klar, dass die europäische Schulden- bzw. Finanzkrise vor allem eine „Verunsicherungskrise" ist. Die Menschen sind irritiert und deshalb fehlen die nötigen Maßnahmen zur Konjunkturankurbelung. Man müsse aufpassen, wen und was man an den Pranger stellt. Denn aufgrund der angesprochenen „Verunsicherungskrise" verwässern sich die klaren Linien zwischen Investition und Spekulation. „Gier frisst Hirn" kommentiert Scharinger so manche Börsengeschäfte und verweist auf das risikoreiche Spekulieren als Motor für eine Finanzkrise. Wenn es nach Scharinger geht, kann aber das Investieren eines ordentlichen Kaufmanns nicht als Spekulation gewertet werden. Weiters muss man zwischen Banken, die für die Realwirtschaft arbeiten, und diversen Investmentbanken sowie spekulativen Finanzdienstleistern, die fahrlässig mit Geldern hantieren, unterscheiden.

Im gleichen Atemzug fordert Scharinger ein "Mehr an Europa" sowie einheitliche Regeln und Vorgehensweisen für alle – nicht nur im Finanzbereich. Laut Scharinger fehlt eine wirkliche Führung in Europa. Es brauche eine Stelle, an welcher die Fäden zusammenlaufen, so der Generaldirektor a.D. der Raiffeisen-Landesbank OÖ AG: „Wo steht das rote Telefon, wenn's wirklich brennt und wen können die Amerikaner oder Chinesen anrufen, wenn es um die EU geht?".

Der Vortrag wurde von. Prof. Dipl.-Kfm. Bernd Kirschner moderiert.