23. Juni 2014

Leitwolf | Rudel | Gockel | Pfau.

Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung für Management & Führung.
Dr. Michael Martys, Direktor & Geschäftsführer, Alpenzoo Innsbruck

Am Samstagvormittag gab Dr. Michael Martys, Direktor und Geschäftsführer des Alpenzoos Innsbruck, tiefe Einblicke in die Verhaltensforschung der Tierwelt.

Gleich am Beginn machte er darauf aufmerksam, dass eine Vermenschlichung der Tiere große Gefahren birgt. „Sie macht uns nur Begriffe verständlicher, soll aber nicht auf das Tier im Menschen hinweisen.“

Auch wenn der Mensch ein zoologisches Wesen ist, darf man diesen nicht auf die Stufe der Tiere stellen. Das Handeln und Denken des Menschen ist durch die Sozialisierung und die eigene Willensbildung geprägt und trägt mehr Verantwortung mit sich.

Tiere leben in einem Raum-Zeit System das durch Anreize und Antriebe geleitet wird. Sie sind der eigentliche Homo Oeconomicus, da das tierische Handeln von einem starken Kosten-Nutzen Verhältnis geprägt ist. Am Ende des Tages muss der Erfolg größer sein, als der Energieaufwand, ansonsten kann das Tier nicht überleben.

Mit verschiedensten Strategien schaffen es die Tiere ihr eigenes und das Überleben ihrer Nachkommen zu sichern: Wenn man groß ist soll man kämpfen, wenn man klein ist betrügen. Oder die Schwächeren gehen miteinander Koalitionen ein, um nicht unter zu gehen. Es gibt auch in der Tierwelt ein ständiges Geben und Nehmen. Und am Beispiel des Wolfsrudels ist zu sehen, dass nicht immer der stärkste und größte der Anführer ist, sondern der mit dem souveränsten Auftreten und dem besten Charakter.

Auch wenn Dr. Martys von einer Gleichstellung von Mensch und Tier absieht, gab es schlussendlich doch einige Parallelen im Verhalten von Menschen und Tieren zu erkennen.

Der Vortrag wurde von FH-Prof. Dr. Johannes Dickel moderiert. Mit angeregten Gesprächen in entspannter Atmosphäre fand das diesjährige Alumni Weekend bei einem reichhaltigen Mittagsbuffet im Anschluss an den Vortrag einen entsprechenden Abschluss. 

Einladung_Martys4.pdf