10. September 2020

Weglaufen ist keine Option.

MCI Livetalk mit Herman Mashaba, Entrepreneur, Bürgermeister von Johannesburg von 2016 - 2019

 

Herman Mashaba (re.) im Gespräch mit MCI-Rektor Andreas Altmann. Foto:MCI
Herman Mashaba (re.) im Gespräch mit MCI-Rektor Andreas Altmann. Foto:MCI

Herman Mashaba gilt als Kultfigur in Südafrika. Aufgewachsen in größter Armut während der Apartheid, erschuf Herman Mashaba das Haarpflegeimperium „Black like Me“. Im August 2020 rief er die neue Partei „ACTIONSA“ ins Leben mit dem Ziel, Südafrika vor dem wirtschaftlichen und sozialen Ruin zu retten.

Aufgewachsen ohne elterliche Aufsicht, spielte sein Großvater eine entscheidende Rolle in seiner Erziehung. „Seine Erwartungen an mich waren oft unrealistisch und er hat mich ständig ermuntert, erfolgreich und unabhängig zu sein. Er sagte stets: ‚Lass nicht zu, dass andere Menschen dich kontrollieren, bleib immer du selbst‘“, trichterte ihm sein Großvater immer wieder ein.
Diese Einstellung prägte Herman Mashaba nachhaltig. Nach einem kurzen Stopp an der Universität, welche er nach einem missglückten Studentenprotest abbrach und einem fehlgeschlagenen Militärtraining in der Sowjetunion versuchte Mashaba sein Glück zuerst als Verkäufer und danach als Unternehmer.

Ein Unterfangen, welches sich zu Anfang als schwierig gestaltete, wenn man bedenkt, dass es schwarzen Südafrikanern während der Apartheid nicht gestattet war, ein Unternehmen zu gründen. Aber wie ihm schon sein Großvater lehrte, ließ sich Mashaba nicht vorschreiben, wie er sein Leben gestalten soll. Mithilfe seiner Frau und seinen Geschäftspartnern baute er ein erfolgreiches Imperium für Haarpflegeprodukte in Südafrika auf.

Aber für Mashaba war der wirtschaftliche Erfolg nicht genug. Wir privilegierten Südafrikaner haben das Gefühl, dass wir nicht einfach von den Problemen in unserem Land davonlaufen können. Wir wissen, dass es im Leben nicht nur um Geld geht, sondern auch um Verantwortung. Ich fühle mich verpflichtet, in unserem Land etwas zu verändern.“

Diese Veränderung will Mashaba nun seit Dezember 2019 mittels einem politischen Volksdialog ‚The People’s Dialog‘ und nun auch mithilfe seiner neu gegründeten politischen Partei „ACTIONSA“ erreichen. Denn Mashaba ist ernsthaft besorgt über die Auswirkungen des prekären Bildungssystems, der vorherrschenden Polizeigewalt und der massiven Korruption innerhalb der Regierung. Doch obwohl die Lebensbedingungen in Südafrika kritisch sind, verzichten 58 Millionen aller Wahlberechtigten Südafrikaner auf ihr Recht zu wählen. Diese Antriebslosigkeit will Mashaba durchbrechen. „Viele Südafrikaner sind noch immer in diesem Gefühl der Unterdrücktheit der Apartheit gefangen und glauben, sie haben keine Macht, etwas zu verändern. Ich möchte den Menschen beibringen, dass Weglaufen keine Antwort ist und sie durch Wahlen die Korruption in diesem Land durchbrechen können“.

Sein politisches Ziel ist, den ökonomischen, sozialen sowie politischen Absturz Südafrikas abzufangen und nicht wie Simbabwe zu enden. Aufbauend auf den Grundwerten seiner Partei von Antirassismus, ökonomischen Wohlstand, sozialer Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, Wahlreform, qualitativer Bildung und ethischen Führungsprinzipien glaubt er fest daran, sein Land in eine positive Richtung zu lenken, anstatt vor den Problemen davonzulaufen.

pdfPräsentation Herman Mashaba Walking_Away_is_Not_An_Option

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