26. März 2021

MCI Livetalk über die Arbeitswelt von morgen.

Martin Seiler, Vorstand Personal & Recht bei der Deutschne Bahn AG, als Distinguished Guest Online an der Unternehmerischen Hochschule®.

 

MCI Rektor Andreas Altmann im Gespräch mit Martin Seiler, Vorstand Personal & Recht bei der Deutschen Bahn AG. Foto: MCI
MCI Rektor Andreas Altmann im Gespräch mit Martin Seiler, Vorstand Personal & Recht bei der Deutschen Bahn AG. Foto: MCI

 

Die Corona Krise hat letztes Jahr die Arbeitswelt über Nacht verändert. „Corona hat unter schwierigen Bedingungen als Brandbeschleuniger gewirkt, was Kompetenzen und Qualifikationen angeht“, ist Martin Seiler überzeugt. Als Vorstand für Personal & Recht in einem Unternehmen mit 320.000 Mitarbeiter/innen muss er es wissen.

Nun stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen und wie die Arbeitswelt von morgen aussieht. „Wir wissen, dass wir jetzt beides können – digital und persönlich“, betont Seiler. Dabei sieht Seiler in der digitalisierten Arbeitswelt auch klare Vorteile. Führungskräfte können sich schneller miteinander in Verbindung setzen. Bei Anmeldungen zu Team Talks oder ähnlichem erreicht Seiler innerhalb kürzester Zeit bis zu 1000 Mitarbeiter/innen.

Seiler fehlt aber auch der persönliche Kontakt zu Kolleg/innen und Mitarbeiter/innen. Für Führungskräfte bedeutet dies, das sie lernen müssen damit umzugehen, wenn ihr Team nicht unmittelbar vor Ort ist und wie sie deren Performance messen können. Da sich die Ansprüche an Führungskräfte schon vor Corona verändert haben, werden neue Anforderungen an Führungskräfte schon seit längerem im Zukunftslabor der Deutschen Bahn aufgegriffen.

Seiler erklärt: „Letztes Jahr haben wir innerhalb von 14 Tagen den Rekrutierungsprozess digitalisiert. 6000 Bewerbungsgespräche werden pro Monat digital geführt“. Künstliche Intelligenz (KI) spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle für Seiler. Im Personalmarketing werden ausgeschriebene Stellenprofile und Bewerbungen mithilfe von KI überprüft. Danach kommen jedoch Menschen ins Spiel, zeigt sich Seiler überzeugt. Mitarbeiter/innen gelten schließlich als Visitenkarten des Unternehmens und es ist es wichtig, dass man sich selbst aber auch als Unternehmen während des Bewerbungsprozesses präsentieren kann.

Gleichzeitig ist es für Seiler wichtig, Angestellte langfristig im Unternehmen zu halten. Hier kristallisiert sich heraus, dass es für Arbeitnehmer/innen wichtig ist, Einfluss auf ihre Arbeitsaufteilung zu nehmen. Für Arbeitgeber/innen sieht Seiler hier großes Potenzial, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Laut Seiler gibt es drei Schlüsselfaktoren, wie man Mitarbeiter/innen in einem Unternehmen halten kann:

Ergeben meine Aufgaben Sinn?
Wird mir Verantwortung gegeben?
Kann ich meinen Arbeitsplatz gestalten – nicht nur bei den Inhalten, sondern im Arbeitsumfeld?

Doch nicht nur Corona stellt die Personalführung der Deutschen Bahn auf eine harte Probe. Die deutsche Republik hat sich dazu verpflichtet, die Deutsche Bahn in den nächsten zehn Jahren im derzeitigen Mobilitätswandel zu unterstützen. Fragen, wie man die ‚Strategie der starken Schiene‘ durch die derzeitige Wirtschaftskrise bringen kann oder wie die Gesundheit der Mitarbeiter/innen und Kund/innen geschützt werden können und gleichzeitig diese langfristigen Investitionen vorantreibt, stellen für Seiler einen Widerspruch für die Führungskräfte dar.
Gute Führungsqualitäten können helfen, herausfordernde Zeiten zu meistern. Seiler definiert einen guten Führungsstil über die Eigenschaften, Verantwortung übernehmen zu wollen und dies gerne zu tun, sowie über Geradlinigkeit, unternehmerischen Geist und Zuverlässigkeit.

*************************************

Martin Seiler, Jahrgang 1964, war vor seinem Wechsel zur DB in verschiedenen HR-Funktionen bei der DeutschenTelekom tätig und zuletzt ab Juni 2015 als Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor für 70.000 Mitarbeiter der Telekom Deutschland sowie als Sprecher der Geschäftsführung der Telekom Ausbildung konzernweit für alle Auszubildenden und dualen Studenten verantwortlich.

Seine berufliche Laufbahn begann Seiler 1980 bei der Deutschen Post in Baden-Baden. Nach Stationen u.a. bei Deutscher Postgewerkschaft, wo er u. a. Mitglied des „Social Dialogue“ der Europäischen Kommission war, bzw. ver.di übernahm Seiler ab 2003 verschiedene Management Funktionen bei der Deutschen Post in Bonn.

Unter anderem verantwortete er als HR Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Express und Logistics ab 2004 die Integration der HR Arbeit der DHL Gesellschaften Deutschlands. Als Mitglied des Bereichsvorstandes HR von Express Deutschland führte Martin Seiler zahlreiche sozialpartnerrelevante Verhandlungen für das Unternehmen. Ab 2009 war er auch für die Personalarbeit aller DHL Gesellschaften in der Schweiz sowie in Österreich verantwortlich.

2010 dann der Wechsel zur Deutschen Telekom in der Funktion als Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH.

 

Kontakt
Mag. Bettina Stichauner | Leiterin Alumni Center Alumni Center & Events
Mag. Bettina Stichauner Leiterin Alumni Center +43 512 2070 - 1710
Weitere Informationen