18. März 2017

Guantánamo, Wikileaks, Snowden & Modern Society.

Wenn die Justiz versagt.
Nancy Hollander, International Criminal Defense Lawyer, Albuquerque, New Mexico/USA

Im Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends begrüßte die Unternehmerische Hochschule® die international anerkannte Anwältin Nancy Hollander, die bedingt durch ihren Einsatz für jene, die als Staatsfeinde gelten oder des Terrorismus beschuldigt werden in der New York Times als „terrorist lawyer“ bezeichnet wird.

Ihren Vortrag beginnt sie mit der ernüchternden Aussage, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika 3% aller Menschen inhaftiert sind – mehr als dies beispielsweise in Europa der Fall ist. Auch sogenannte „Whistleblower“, die die Wahrheit oder ein Geheimnis über die Regierung offenbaren, worüber alle Bescheid wissen sollten, werden inhaftiert. Weiteres berichtet sie von ihrem Klienten Mohamedou Ould Slahi, der aufgrund von mutmaßlichen Verbindungen zu al-Qaida in Guantanamo inhaftiert ist. Sein Buch, das sich aus Briefen an sie selbst als seine Anwältin zusammensetzt, wurde erst nach sieben Jahren – zum Teil zensiert – unter dem Titel Guantanamo Diary veröffentlicht. Laut Nancy Hollander wurde er von allen Häftlingen in Guantanamo am schlimmsten gefoltert. Neben dem Umgang der amerikanischen Regierung mit sogenannten „Whistleblowern“ stuft sie auch den Umgang mit der Privatsphäre von Bürgern als äußerst bedenklich ein. Sie geht so weit zu behaupten, dass der Staat durch die Überwachung seine Bürger nicht schützt, sondern ausspioniert.

Der Vortrag fand in einer anregenden Diskussion seinen Abschluss.

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