10. März 2017

Amerikanische Außenpolitik unter Donald Trump

Walter Russell Mead, Professor für Außenpolitik am Bard College und an der Yale University, Berichterstatter im Bereich Geisteswissenschaften für die Zeitschrift „The American Interest“

Im Rahmen der MCI Alumni & Friends-Vortragsreihe „Distinguished Guest“ begrüßte die Unternehmerische Hochschule® kürzlich Walter Russell Mead, James-Clarke-Chace-Professor für Außenpolitik am Bard College und an der Yale University, welcher außerdem als Berichterstatter der Zeitschrift „The American Interest“ aktiv ist. In seinem Vortrag gab Mead Einblicke in die Außenpolitik unter Donald Trump.

Laut Mead plant Trump durch die Forcierung von Fracking-Technologien, die Vereinigten Staaten als Energieexporteur voranzutreiben. Dabei erzeuge Fracking eine Vielzahl von Arbeitsplätzen für die Wähler und Wählerinnen Trumps. Arbeiter und Arbeiterinnen, die keine akademische Ausbildung hätten, würden in der Öl- und Erdgasindustrie neue, gut bezahlte Stellen finden. Wie der Berichterstatter von „The American Interest“ erläuterte, wolle Trump neue Pipelines verlegen lassen, um das Erdgas und Öl zu den Raffinerien und Fabriken transportieren zu können. Dadurch würde eine große Anzahl von hoch bezahlten Stellen sowohl für Arbeiter und Arbeiterinnen als auch Angestellte entstehen. All diese Versprechungen des neuen US-Präsidenten geben der Arbeiterklasse, welche mit sinkendem Einkommen und ständigen Aussagen über mangelnde Zukunftsperspektiven konfrontiert sei, neue Hoffnung, so Mead.

„Wir wissen nicht, was für ein Präsident Donald Trump sein wird. Wir wissen nicht, was seine politischen Maßnahmen sein werden“, stellte Mead fest. Er erklärte, dass, sollte die USA erneut einen Terroranschlag oder Bedrohungen anderer Art erfahren, Trump beinahe gezwungen wäre, dramatische Handlungen einzuleiten. Dabei betonte der Professor für Außenpolitik des Bard College immer wieder, dass er kein Befürworter Trumps sei und nicht beabsichtige, die Zuhörerschaft davon zu überzeugen, dass die Reaktionen oder Aktionen Trumps eine gute Idee wären. Vielmehr machte er wiederholt deutlich, dass es eine innere Logik gebe, die der Sichtweise Trumps und seiner Wähler und Wählerinnen zugrunde liege, und auch dem, was wir möglicherweise erwarten könnten.

Mead schloss seinen Vortrag mit dem Gedanken, dass die neue amerikanische Regierung sich mit großer Wahrscheinlichkeit mehr auf bilaterale Beziehungen innerhalb Europas konzentrieren werde, als eine koordinierte Politik mit der EU zu verfolgen.

Moderiert wurde der Vortrag von MCI-Rektor Andreas Altmann. Eine lebhafte Diskussion im Anschluss an den Vortrag von Walter Russell Mead rundete die Veranstaltung ab.

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