29. Mai 2024

Othmar Karas am MCI mit Diskussion zu Europapolitik und Demokratieverständnis

Im Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends freute sich die Unternehmerische Hochschule® auf den Besuch von Othmar Karas, erster Vizepräsident des Europäischen Parlaments.

Othmar Karas bei seinem Vortrag am MCI.

© MCI / Kiechl

Kürzlich durfte die Unternehmerische Hochschule® einen hochrangigen EU-Parlamentarier in Innsbruck begrüßen. Nach einem einführenden Vortrag von Othmar Karas, sorgte eine lebhafte, durch MCI Rektor Andreas Altmann moderierte Diskussionsrunde mit Fragen aus dem Publikum für einen spannenden Austausch. Das Generalthema „Zukunft Europa: Wohin geht die Reise“ ermöglichte es den Gästen, mit dem 1. Vizepräsidenten des EU-Parlaments und glühenden Europäer über das Verständnis von Demokratie, Kompromissbereitschaft, Mut und Optimismus sowie Entschlossenheit für europäische Werte einzustehen zu diskutieren.

Vor dem Hintergrund des Superwahljahres 2024, in dem rund die Hälfte der Weltbevölkerung zu Wahlen aufgerufen ist, betont Karas, dass Wahlen nicht mehr überall synonym für Demokratie stehen: „Wir haben Länder, da gibt es Wahlen ohne Auswahl, Wahlen ohne unabhängige Medien oder unabhängige Justiz, Wahlen ohne Kandidaten, die überhaupt gegeneinander in Wettbewerb treten könnten, weil sie eingesperrt oder gar ermordet werden.“ Daher sei es umso wichtiger für EU-Bürger:innen, ihr Stimmrecht zu nutzen und das in einem Umfeld, das tatsächlich demokratische Voraussetzungen für eine Wahl schafft, wenngleich die liberale Demokratie durch totalitäre Strömungen, wachsende Nationalismen, Polarisierungen, Spaltungs- und Eingriffsversuche herausgefordert wird und unter Druck gerät.

Darüber hinaus müsse uns bewusst sein, dass es bei den auch in diesem Jahr stattfindenden US-Präsidentschaftswahlen weniger Wahlberechtigte gebe, als bei den EU-Wahlen und es damit an jedem / jeder einzelnen von uns liege, welche Rolle Europa in Zukunft in der Welt spiele. „Wir müssen unsere demokratische Verantwortung wahrnehmen und nicht das Gefühl haben es sei alles wurscht. Daher: use your vote! und fühle dich als Teil dieses demokratischen Prozesses.“ Da jede:r von uns Teil der EU sei, sollte sich auch jede:r als Teil des Ganzen sehen – in Vielfalt geeint.

Auf Seite der EU und der EU-Politik gelte es zu kommunizieren, investieren, Abhängigkeiten zu reduzieren, gleichzeitig auch die Sozialsysteme im Blick zu behalten und vor allem Polarisierung zu überwinden: „Was gut ist, ist gut. Was zu tun ist, ist zu tun“, da müsse man eben einfach bei der Wahrheit bleiben. Essentiell dafür sei ein respektvoller Umgang miteinander, zuzuhören statt aufeinander loszugehen und Herausforderungen anzunehmen statt davonzulaufen.