31. März 2022

ABSOLVENTINNEN GEBEN EINBLICK IN IHR BERUFSLEBEN

Erfolgreiche Absolventinnen berichten bei diesjährigem Absolvententag

Am Montag den 28.03.2022 fand die nun schon seit vielen Jahren etablierte Veranstaltung statt. Auch dieses Jahr begrüßten Prof. Katrin Bach und Prof. Christoph Griesbeck wieder erfolgreiche Alumnae aus den Masterstudiengängen Lebensmitteltechnologie & Ernährung und Biotechnologie. Besonders schön war es, die vier Absolventinnen dieses Jahr wieder in einer Präsenzveranstaltung begrüßen zu dürfen. Die gut besuchte Veranstaltung wurde primär für Bachelorstudierenden des Studiengangs Lebensmitteltechnologie und Ernährung konzipiert. Erfreulicherweise fanden die Vorträge aber auch bei den Masterstudierenden guten Anklang.


Den Beginn machte Kathrin Gruber. Sie hat für ihr Masterstudium ans MCI gewechselt und hat berufsbegleitend den Master Lebensmitteltechnologie und Ernährung absolviert. Für sie war die berufsbegleitende Variante optimal, um Beruf und Studium unter einen Hut zu bekommen. Praktische Erfahrungen sammelte sie z.B. im Rahmen der Studienkooperation mit Dr. Schär. Nach dem Masterabschluss arbeitete sie als Projektmitarbeiterin mit verschiedenen Projektpartnern zusammen (z.B. Therese Mölk, Bio vom Berg) und ist seit Ende 2020 als Consultant bei Dietz Consulting tätig. Eine ihrer Tätigkeiten ist z.B. das Vorbereiten von Unternehmen in der Lebensmittelbranche auf Audits und verschiedene Zertifizierungen (ISO, Bio etc.). Auch die Nachhaltigkeitsberatung liegt ihr sehr am Herzen. Neben ihrer Tätigkeit bei Dietz Consulting bietet sie im Raum Innsbruck mit ihrer Marke Sauerteigland Brotbackkurse mit Sauerteig an. Seit 2021 hat Kathrin Gruber auch Teile der Lehrveranstaltung Qualitätssicherung im Master LTE übernommen. Ihr Tipp an Studierende: Verknüpfe möglichst früh die Theorie mit der Praxis, z.B. im Rahmen von Praktika.

Im Anschluss stellte sich Claudia Rangger vor. Sie studierte Biotechnologie (Bachelor und Master) am MCI und war eine der ersten Teilnehmerinnen der Connected Programs in Kooperation mit dem Studiengang Molekulare Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck. Sie hat sich schon immer besonders für die technischen Aspekte des Studiums interessiert. Nachdem Sie sich in ihren Abschlussarbeiten mit der Impfstoff-, Allergen- und Bioforschung beschäftigt hat, arbeitet sie nun für VTU Engineering im Bereich Manufacturing Science and Technology. Anhand verschiedener Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag, hat sie ihrvielfältiges Arbeitsspektrum vorgestellt. Ihre Aufgaben sind sehr unterschiedlich, immer wieder stehen neue Projekte an, das Thema Zeitmanagement und strategisches Denken sind eine wichtige Kompetenz. Sie arbeitet mit vielen verschiedenen Firmen aus der Pharmaindustrie zusammen, was spannende Einblicke bietet aber auch Selbstständigkeit und das Verstehen von Abläufen fordert. Das breit gefächerte Studium hat sie jedoch sehr gut auf die Tätigkeiten vorbereitet. „Von allem mal gehört zu haben war eine gute Basis für meine jetzige Tätigkeit. Natürlich fühlt man sich als Berufseinsteigerin die ersten Wochen auch immer mal wieder überfordert, man muss sich in vieles genauer einlesen und sich Infos besorgen. Aber mit der Zeit realisiert man, dass man doch ein gutes Grundwissen mitbringt und einem das Studium das Handwerkszeug mitgegeben hat, sich selbstständig in neue Themengebiete einzuarbeiten“. Ein ermutigendes Plädoyer an unsere zukünftigen Absolventinnen und Absolventen, sich selbst eine verantwortungsvolle Aufgabe zuzutrauen und auch mal den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.

Nach einer Pause berichtete Julia Hofmann (Master Absolventin Biotechnologie) von ihrem Werdegang. Ihre Masterarbeit hat sie bei Roche geschrieben. Sie entschied sich, erst einmal in der Wissenschaft zu bleiben und ist nun PhD Studentin im organLife Lab der Medizinischen Universität Innsbruck. Die Vision, die hinter der Arbeit von ihr und ihren Teamkollegen steckt, ist es, mittels der Normothermen-Maschinen- Perfusion Organe für Transplantationen außerhalb des Körpers länger zu konservieren und auch behandeln zu können. Diese Fortschritte können unter anderem helfen, durch die längere Konservierung der Organe, Organtransplantationen besser planbar zu machen und für optimale OP Bedingungen zu sorgen. Auch sie musste sich für ihre wissenschaftliche Tätigkeit in teilweise unbekannte Aufgabenfelder einfinden und neue Fertigkeiten dazu lernen. In der Forschung im Labor ist viel zeitliche Flexibilität gefragt, da man nicht wirklich vorausplanen kann, wann Organe eintreffen. Eine gute Absprache im Team ist da umso wichtiger. Neben der Forschung im Labor, gehört auch das Dokumentieren und Präsentieren der Forschungsergebnisse zur Arbeit dazu. Wissenschaftliche Artikel schreiben und die Ergebnisse auf Konferenzen vorstellen, ist ein weiterer wichtiger Aspekt einer erfolgreichen wissenschaftlichen Mitarbeiterin.

Rosa Wagner ist Absolventin des Masterstudiengangs Lebensmitteltechnologie und Ernährung. Auch sie hat sich schon während des Bachelorstudiums (BLT) Einblicke in die Praxis verschafft, im Rahmen eines Praktikums bei der Craft Beer Brauerei Bierol. Den Master studierte sie dann berufsbegleitend und arbeitete als Projektmitarbeiterin für das MCI. Das Jahr 2020 nutze Rosa Wagner um sich als Kleinunternehmerin selbstständig zu machen und an verschiedenen Themen zu arbeiten (z.B. Rezeptentwicklungen für Reizdarmpatienten). 2021 fing sie im Bereich Qualitätsmanagement bei Giner Gastroservice an. Das Thema Lebensmittelverluste bzw. die Nutzung von ungenutzten Lebensmitteln zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sei es bei der Projektmitarbeit bei VerStraGEm (Verwertungsstrategie für Gemüsereststoffe) oder als Gründungsmitglied von Nimmimit. Ein Bewusstsein und eine Weiterverwendung von ungenutzten Lebensmitteln zu finden, ist eines ihrer Hauptanliegen. Den Studierenden gab sie abschließend mit, dass es den einen linearen Weg nicht gibt, sondern es unglaublich viele Möglichkeiten gibt, man muss sie nur kennen, wahrnehmen und manches einfach mal ausprobieren.

Die diesjährige Veranstaltung hat vier erfolgreiche Absolventinnen mit ganz unterschiedlichen Berufswegen in den Mittelpunkt gestellt. Sie alle haben gezeigt, dass der Übergang vom Studium ins Berufsleben immer ein spannender und fordernder Abschnitt ist. Aber auch, dass sie durch ein breit gefächertes Bachelor- und anschließendes Masterstudium gut auf die Herausforderungen des Berufsalltages vorbereitet waren.