Die faszinierende Welt der Verfahrenstechnik

Date 24.07.2025

Die schon fast legendäre Konferenz “Mini Symposium Verfahrenstechnik“ vereinte begeisterte Forschende am MCI in Innsbruck

Vor 20 Jahren wurde an der TU Wien das “Mini Symposium Verfahrenstechnik“ ins Leben gerufen. Ziel: eine Bühne für den Austausch und das Netzwerk vor allem junger Doktorand:innen österreichischer Universitäten zu schaffen, wo sie ihre eigene Arbeit bereits während der Dissertation einem fachkundigen Publikum präsentieren können. Auf der mittlerweile sehr beeindruckenden Veranstaltung sind alle Verfahrenstechnik-Studiengänge vertreten – von der TU Graz, TU Wien, BOKU, JKU Linz und der Montanuniversität Leoben bis hin zum MCI, wo das Symposium im Jahr 2025 zum zweiten Mal ausgerichtet wurde.

Was genau Verfahrenstechnik eigentlich ist, kann kaum in einem Satz beschrieben werden. Tatsächlich handelt es sich um Angewandte Chemie – sehr vereinfacht ausgedrückt beschäftigt sich die Verfahrenstechnik mit der Entwicklung und Optimierung von technischen Prozessen, bei denen Stoffe (Gase, Flüssigkeiten, Feststoffe) durch mechanische, thermische, chemische oder biologische Umwandlungen verändert werden. Die Bereiche der Verfahrenstechnik sind so vielfältig wie die nützlichen Produkte, die sie hervorbringt. Doch es steckt noch viel mehr dahinter: An der Schnittstelle von Technik, Naturwissenschaft und Gesellschaft kann uns diese hochinnovative Ingenieursdisziplin Antworten auf unsere zentralen globalen Herausforderungen liefern – wie beispielsweise Klimaschutz, Ressourcenschonung, Gesundheitsversorgung und Ernährungssicherheit.

Aufgrund der faszinierenden Vielseitigkeit gab es bei der Annäherung an den Begriff „Verfahrenstechnik“ auch von den Teilnehmer:innen des Symposiums keine einheitliche Antwort: je nach Universität, Fakultät und Forschungsgebiet hat jede Person einen etwas anderen Zugang – dementsprechend weit gefächert waren die Einreichungen zur Konferenz. Ein roter Faden war jedoch von Anfang an erkennbar und führte durch fünf große Themengebiete, deren neueste Forschungsansätze und -ergebnisse in den jeweiligen Sessions vorgetragen und diskutiert wurden. Für die jungen Forschenden ging es jedoch nicht ausschließlich darum, Ergebnisse zu zeigen, sondern auch darum, Feedback zu bekommen, neue Perspektiven kennenzulernen und sich selbst als Teil einer aktiven wissenschaftlichen Community zu erleben.

Gestartet wurde am ersten Tag mit den Themenblöcken „Energy & Process Engineering“ und „Renewables“, in denen vorwiegend Forschungsergebnisse aus den Bereichen Prozessoptimierung und Erneuerbare Energieträger präsentiert wurden. Der zweite Tag führte die Teilnehmer mit der Morning-Session „Hydrogen and its Applications“ in die hochinnovative Welt des Wasserstoffes und seine künftige Rolle in der Industrie. Weiter ging es mit den umwelttechnischen Schwerpunkten „Circular Economy & Recycling“ sowie „Environmental“, in denen Fragen der effizienten Ressourcennutzung sowie des technischen Umweltschutzes diskutiert wurden.

Eröffnet wurden die jeweils ersten Sessions des Tages durch Keynote Speaker aus der Tiroler Industrie, die eindrucksvoll davon erzählten, was „draußen“ in der industriellen Praxis wirklich passiert. Welche Möglichkeiten sich einem Energie-Großverbraucher mit dem Einsatz von KI-Energiemanagement Tools bieten, zeigte der Vortrag des Branchenspezialisten Tiroler Rohre, während das junge, österreichische GreenTech-Unternehmen Syncraft – ein Spin-Off des MCI und federführend in der innovativen Erzeugung erneuerbarer Energien und Grünem Kohlenstoff – eine Keynote über die Karbonisierung von Biomasse als Fall „moderner Alchemie“ beisteuerte. Ein Vortrag über ein Best-Practice Beispiel von nachhaltiger Wasserstoffgewinnung in Tirol als Kooperation der Unternehmen TINEXT und INNIO eröffnete den zweiten Konferenztag.

In Laborführungen konnten sich die Teilnehmenden schließlich noch von den erstaunlichen Möglichkeiten am MCI zu Anlagenkonzeption und -bau sowie Prozesssimulation überzeugen, hier werden Erkenntnisse der Grundlagenforschung in die Praxis umgesetzt.

<p>Das Mini Symposium Verfahrenstechnik 2025 in Innsbruck als Umschlagplatz neuer Ideen © MCI/Aaron Heimerl</p>

Das Mini Symposium Verfahrenstechnik 2025 in Innsbruck als Umschlagplatz neuer Ideen © MCI/Aaron Heimerl

<p>In fünf Sessions wurden neueste Forschungsansätze und -ergebnisse vorgetragen und diskutiert.© MCI/Aaron Heimerl</p>

In fünf Sessions wurden neueste Forschungsansätze und -ergebnisse vorgetragen und diskutiert.© MCI/Aaron Heimerl

<p>Martin Pillei übergibt die Trophäe des Symposiums an Simon Schneiderbauer von der Johannes Kepler Universität Linz © MCI/Barbara Koller</p>

Martin Pillei übergibt die Trophäe des Symposiums an Simon Schneiderbauer von der Johannes Kepler Universität Linz © MCI/Barbara Koller

<p>Das Mini Symposium Verfahrenstechnik wurde Anfang Juli 2025 bereits zum zweiten Mal am MCI in Innsbruck ausgerichtet © Adobe Stock / Barbara Koller</p>

Das Mini Symposium Verfahrenstechnik wurde Anfang Juli 2025 bereits zum zweiten Mal am MCI in Innsbruck ausgerichtet © Adobe Stock / Barbara Koller

<p>Das Mini Symposium Verfahrenstechnik 2025 in Innsbruck als Umschlagplatz neuer Ideen © MCI/Aaron Heimerl</p>
<p>In fünf Sessions wurden neueste Forschungsansätze und -ergebnisse vorgetragen und diskutiert.© MCI/Aaron Heimerl</p>
<p>Martin Pillei übergibt die Trophäe des Symposiums an Simon Schneiderbauer von der Johannes Kepler Universität Linz © MCI/Barbara Koller</p>
<p>Das Mini Symposium Verfahrenstechnik wurde Anfang Juli 2025 bereits zum zweiten Mal am MCI in Innsbruck ausgerichtet © Adobe Stock / Barbara Koller</p>
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