29. April 2021

Check out that research #2

Neue Erkenntnisse über überraschende Determinanten der Familienplanung

Das Bevölkerungswachstum ist für alle Volkswirtschaften ein wichtiges Thema - als Faktor für die nationale Produktion, das Durchschnittseinkommen und für die Finanzierbarkeit der nationalen Rentensysteme. Einige Nationen haben in der Geschichte bewusst Maßnahmen ergriffen, um das nationale Bevölkerungswachstum zu verändern, wie z.B. die Ein-Kind-Politik in China.

Frage: Was denken Sie, gibt es in anderen Ländern Regelungen, die zu einer niedrigeren Geburtenrate führen?

Antwort: Check out that research!

Die Ökonomen Jordan Nickerson und David H. Solomon präsentieren in einer aktuellen Arbeit mit dem Titel "Car Seats as Contraception" (Autositze als Empfängnisverhütung) Beweise dafür, dass US-Gesetze, die die Vorschriften darüber verschärfen, wie lange Kleinkinder in speziellen Autositzen gesichert werden müssen, um sicher im Auto mitfahren zu können, sich ungewollt diesem "Club" angeschlossen haben könnten. Die Begründung lautet: In die meisten normalen Autos passen nur zwei solcher Sitze. Ein dritter Sitz, und damit in vielen Fällen ein drittes Kind, würde ein größeres Auto erfordern, was zu höheren Kosten führt. Diese Kosten halten viele Familien davon ab, ein drittes Kind zu haben. Die Autoren schätzen, dass solche Gesetze seit 1980 zu 145.000 weniger Geburten geführt haben.

Referenz: Nickerson, Jordan and Solomon, David H., Car Seats as Contraception (July 31, 2020). Verfügbar bei SSRN: https://ssrn.com/abstract=3665046 oder http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3665046