Die inspirierende Reise von PriorizR

Die Verleihung des MCI Creativity Awards rückt näher und ist der perfekte Moment, um eine inspirierende Geschichte aus unserer eigenen Community zu erzählen. Im Jahr 2021 hatten die drei Studenten des Studiengangs Business Administration Online, Fabian Kreiseder, Markus Themessl und Dominik Molnar, während einem ihrer Kurse eine unternehmerische Idee. Im Gegensatz zu vielen anderen Ideen, die kommen und gehen, blieb diese Idee jedoch bestehen. Sie erkannten das Potenzial und die sozialen Auswirkungen ihrer Idee und beschlossen, diese weiter zu verfolgen. Das Ergebnis: der dritte Platz beim MCI Creativity Award. Die Idee?  Ein faires Patient:innen-Priorisierungssystem, welches ein einfaches und standardisiertes Erfassen der Probleme von Patient:innen ermöglicht und sicherstellt, dass jene mit höherem Bedarf schneller auf der Warteliste vorrücken, wodurch sich ihre Wartezeit beträchtlich verkürzt. Zudem werden für sie passende und verfügbare Behandlungsangebote vorgeschlagen.

In diesem Interview erfahren wir mehr über ihren Weg von der ersten Idee bis zur Entwicklung eines erfolgreichen Unternehmens. Wir erfahren von den Gründern Fabian, Markus und Dominik, wie der MCI Creativity Awards ein Sprungbrett auf dieser Reise war und wie sie dafür gesorgt haben, dass ihre Idee zu einem erfolgreichen Unternehmen ausgebaut wurde. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, an seine Ideen zu glauben und welchen Unterschied Hingabe und harte Arbeit machen können. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie sich eine Idee in einer Lernveranstaltung zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt hat.

Wie sind Sie auf die Idee zu PriorizR gekommen?

"Teile des Konzepts für den ersten Prototyp haben wir im Rahmen des Moduls „Applied Project“ während unseres gemeinsamen Bachelorstudiums „Business Administration Online“ erarbeitet. In den von Markus eingereichten Gruppenarbeiten ging es unter anderem darum, effiziente und faire Supply-Chain-Modelle angesichts langer Wartelisten bei Gesundheitseinrichtungen zu finden.

Unser Konzept fand großen Anklang bei den Auftraggebenden, die technische Umsetzung war für Organisationen im Gesundheitsbereich jedoch nicht möglich. Also haben wir uns nach dem Sommersemester 2020 zusammengesetzt und die Entwicklung eines Prototyps auf eigene Kosten mit anschließendem Lizenz-basierten Vertrieb durchgespielt. Der PriorizR hatte Ende 2020 dann seinen ersten Go-Live bei einem Kunden und konnte seither viele tausend Patienten vermitteln."

 Wie läuft es mit PriorizR und wie waren die letzten drei Jahre?

“Busy ;) Es war uns von Anfang an wichtig, nicht von fremden Kapitalgebern abhängig und getrieben zu sein, sondern unsere Investitionen durch laufende Umsätze finanzieren zu können. Dabei haben wir neben der Produktentwicklung auch alle anderen Bereiche wie Marketing und Vertrieb in Eigenregie aufgebaut.

Ein wichtiger Schritt in unserer Entwicklung als Unternehmen war 2022 die Aufnahme von Ursus als viertes Mitglied des „Gründerteams“. Dank seiner Erfahrung und Expertise in der IT können wir diesen Bereich nun intern professionell abdecken und sind deutlich weniger abhängig von externen Partnern.

Gemeinsam konnten wir dann größere Projekte wie die Umstellung des Systems auf cloudbasierte Technologie umsetzen. Aktuell sind wir weit fortgeschritten bei der Adaptierung des PriorizR für den Einsatz in einem weiteren Bereich: der ressourcen-optimierten automatischen Zuweisung von Praktikanten in Pflegeberuf-Ausbildungen zu entsprechenden Praktikumsstellen. Hierzu gibt es demnächst vielleicht größere Neuigkeiten."

Was geschah, nachdem Sie den 3. Platz sowie den Sonderpreis für „Umsetzungsreifstes Konzept“ gewonnen haben?

"Im Anschluss an den Creativity Award durften wir unser Unternehmen auch der „Tiroler Adlerrunde“ vorstellen, um unser Netzwerk zu erweitern und interessante Kontakte zu knüpfen. Im selben Jahr haben wir dann auch beim bundesweiten IÖB-Call die Kategorie „Innovationen für das Gesundheitsmanagement“ gewonnen und wurden mit dem PriorizR von den österreichischen Ministerien für Wirtschaft und Umwelt ausgezeichnet."

Welchen Tipp würden Sie jemandem geben, der am MCI Creativity Award teilnehmen möchte?

"Ich würde auf jeden Fall daran teilnehmen, auch wenn man bisher nur eine Produktidee hat. Während der Vorbereitung muss man sich wichtige Gedanken zur Umsetzung und Weiterentwicklung des Projekts machen. Außerdem muss man sich z.B. durch eine SWOT-Analyse auch mit den zukünftigen Herausforderungen und Risiken auseinandersetzen. Dazu kommt noch die Möglichkeit, sich in puncto Pitch und Präsentation coachen zu lassen. Das alles sind wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse, völlig unabhängig von einer möglichen Auszeichnung."