14. Februar 2022

Interview mit dem Master-Absolventen und WKT-Wissenschaftspreisträger Thomas Margreiter

Thomas Margreiter im Interview über seinen Werdegang am MCI und dem Wissenschaftspreis der Wirtschaftskammer.

Thomas Margreiter absolvierte im Jahr 2021 den Studiengang „Mechatronics & Smart Technologies“ am MCI. Er verfasste seine Masterarbeit zu: “Development of GaN based modular converter for fast scanning magnets of particle accelerators“ und erhielt dafür den Wissenschaftspreis der Wirtschaftskammer Tirol. Die Preisverleihung zeichnete herausragenden Masterarbeiten und Dissertationen aus, die von hoher Bedeutung im Punkt Innovation und Förderung der Tiroler Wirtschaft stehen.

Thomas Margreiter, Wir gratulieren zum Wissenschaftspreis der Wirtschaftskammer Tirol! Was bedeutet der Preis für Dich?

Der Preis stellt in erster Linie eine Bestätigung für die harte Arbeit dar. In diesem Fall die Masterarbeit, sowie die Entbehrungen, die dieses intensive, halbe Jahr mit sich gebracht haben. Wenn man bedenkt, dass ich in einem halben Jahr die Hardware und Software eines Projektes entwickelt habe, kann man von einem sehr sportlichen Zeitplan sprechen.

Woher rührt Deine Leidenschaft für elektrotechnische Abläufe und innovative Forschungen?

Mein Interesse für elektrotechnische Abläufe entstand früh. Vor meinem Studium am MCI habe ich eine Lehre als Elektrobetriebstechniker absolviert und dadurch wurde mein Interesse geweckt. So habe ich beispielsweise in meiner Freizeit an Geräten und deren Mechanismen geforscht. Nach meiner Lehre habe ich mich dann für den Studiengang Mechatronik am MCI entschieden, mit Schwerpunktsetzung auf Elektrotechnik.

Was hat Dich motiviert Deine Masterarbeit über den MedAustron Teilchenbeschleuniger zu schreiben, der in medizinischen Bereichen und unter anderem in der Krebstherapie verwendet wird?

Das Stichwort ist hierbei die Krebstherapie, denn ein Teilchenbeschleuniger verfolgt u.a. das Ziel in der Strahlentherapie die Behandlungszeit zu verkürzen. Damit kann man zum einen die PatientInnen entlasten und zusätzlich können mehrere PatientInnen zur gleichen Zeit behandelt werden. Die Möglichkeit, dass eine Entwicklung, an der man arbeitet und forscht, später auch wirklich in der Krebstherapie zum Einsatz kommen kann ist enorm motivierend. Meine Arbeit als Projektmitarbeiter im EAL „Emerging Applications Lab“ hat mich stark geprägt und mich schließlich dem MedAustron Teilchenbeschleuniger nähergebracht. So entstand auch die Idee für die Masterarbeit.

Dein Masterstudium hast Du nun absolviert. Wie hat Dich das Studium für Deinen zukünftigen Weg geprägt?

Angefangen hat es bereits im Bachelorstudium Mechatronik. Dort habe ich bereits gemerkt, dass meine Interessen im elektrotechnischen Bereich liegen. Mittlerweile werden allerdings viele Abläufe und Regler digital implementiert, daher muss man sich auch zusätzlich mit der Softwareentwicklung auseinandersetzen. Die Interdisziplinarität im Studium trägt dazu bei, dass man sich sehr gut weiterentwickeln und das Wissen vertiefen kann. Dies hat mich schlussendlich auch dazu gebracht den Master am MCI zu absolvieren. Dort habe ich mich auf die Elektrodynamik, die vielen Projekte, die sehr hilfreich für das zukünftige Arbeitsleben sind und die Laborübungen gefreut.

Ein weiterer wesentlicher Grund, welcher dazu beigetragen hat, ist sicherlich auch der soziale Aspekt. Man kennt bereits sein Umfeld und ist eine eingeschworene Truppe und zu wissen man macht gemeinsam weiter, spornt einem an. All meine Erfahrungen haben mich dazu gebracht nun ein Doktoratsstudium anzufangen.

Was kommt im Doktoratsstudium auf Dich zu?

Ich bin als PhD Student bei MedAustron angestellt und kann dort an meiner Arbeit weiterforschen. Genauer gesagt arbeite ich dort an einer ähnlichen Weiterentwicklung von einem Teilchenbeschleuniger in der Strahlentherapie. Da geht es um eine Magnetfeldkorrekturregelung. Das bedeutet ich kann viele Aspekte, die ich bereits im Master und Bachelor erlernt habe, umsetzen. Nichtsdestotrotz ist es eine sehr herausfordernde Tätigkeit und wird mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen. Das Ziel wird es sein, die Behandlung von KrebspatientInnen zu vereinfachen. Ich hoffe natürlich, dass ich mein Ziel umsetzen kann.  

Hast Du abschließend noch Worte bzw. Tipps für angehende Studierende am MCI, die sich für das Studium Mechatronik interessieren?

Dabeibleiben (lacht). Ich denke, dass die Motivation speziell in Prüfungsphasen sehr leiden kann. Aber ich bin davon überzeugt, dass man gerade an solchen Herausforderungen wachsen kann und lernt nicht so schnell aufzugeben.

Die Kommilitonen, der soziale Aspekt, das gemeinsame „Frustriert-sein“ und natürlich auch mein Betreuer Dr. Maurizio Incurvati, der für mich jederzeit ein guter Ansprechpartner war, haben mich definitiv in meinem Studium am MCI weitergebracht. Mein Betreuer hatte stets einen Ratschlag für mich parat und er nahm sich auch jedes Mal die Zeit das Thema ausführlich zu besprechen. Ohne ihn und ohne meine Kommilitonen wäre es wahrscheinlich nicht zu einen Wissenschaftspreis gekommen. Beide Parteien haben einen sehr wichtigen Beitrag geleistet.

Wir wünschen Thomas Margreiter alles Gute für die Zukunft.

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WKT-Wissenschaftspreisträger Thomas Margreiter © Die Fotografen