29. Februar 2024

Grüße aus Südafrika

Masterstudentin Eva-Maria Franke verbringt ihr Auslandssemester an der University of Pretoria und berichtet von ihren Erfahrungen

Warum haben Sie sich gerade für diese Partnerhochschule entschieden?

Südafrika als Land hat mich schon lange interessiert. Nicht nur die unglaubliche Größe und Weite aber vor allem die Vielseitigkeit hinsichtlich der Landschaft, der Kultur, dem Wildlife und der Abenteuer, des Landes spricht es mich sehr an. Durch mein Masterstudium wird mir immer bewusster wie schön und wie wichtig Vielfalt für das persönliche und berufliche Selbst ist. Das Auslandssemester ermöglicht mir eine berufsspezifische Horizonterweiterung und steigert meine Erfahrungswerte.

Ein Grund warum ich mich für die Universität Pretoria entschieden habe, ist ihr hervorragender Ruf in der Lehre und Forschung im Bereich der Sozialwissenschaften. Die Universität bietet mir ein breites Spektrum an Studienangeboten, insbesondere die Möglichkeit, an Seminaren und Workshops mit führenden Expert:innen und Wissenschafter:innen teilzunehmen. Dies gibt mir die Chance, meinen Wissensstand im sozialen Feld der Politik, Arbeit und des Managements aus einer globalen Perspektive zu erweitern. Die Universität von Pretoria in Südafrika liegt zudem in einem sehr geschichtsreichen Land und ich wollte gerne mehr über intersektionale Themen aus einer nicht eurozentrischen Perspektive lernen und meinen Horizont auch somit erweitern.

Die unterschiedlichen Sprachen, Menschen und Kulturen innerhalb Südafrikas machen das Land schillernd und spannend und man erfährt mit jeder Konversation neue Perspektiven. Mit alltäglichen Problemen wie "Load Shedding" die geplante, vorübergehende Abschaltung der Stromversorgung oder Sicherheitseinschränkungen zu leben, sind ebenfalls Herausforderungen mit denen man über sich selbst hinauswachsen kann. Auch wenn die Position der Austauschstudierenden sehr privilegiert ist, sind dies Bedingungen, die mir ebenfalls neue Perspektiven eröffnet haben.

Wie gefällt Ihnen die Universitätsstadt? Wie erleben Sie die Kultur des Gastlandes?

Pretoria als Stadt bietet Vor- und Nachteile, da die Sicherheitseinschränkungen sehr deutlich, und das "Load Shedding" äußerst präsent sind. Allerdings ist die Bubble der Studierenden und die Nähe der Unterbringung zum Campus ideal. Zudem ist der Standort perfekt für Ausflüge, da die Nähe zu Johannesburg, den Nationalparks und vielen anderen Highlights des Landes optimal ist.

Die hilfsbereiten netten Menschen bilden viele Communities und freuen sich immer auf neue Gesichter. Jede:r ist äußerst nett und es wird viel acht aufeinander gegeben, das erlebe ich in der Form zum ersten mal, was wunderschön ist.

Die Natur ist eindeutig einer der schönsten Aspekte in Südafrika für mich. Im November färben sich die Blüten der Jacaranda-Bäume in ganz Pretoria und Johannesburg lila und überall findet man lila gesprenkelte Böden. In Safaris habe ich Elefanten, Zebras und sogar Geparden fünf Meter entfernt von mir aus dem Auto beobachten können. Und die schönen Sonnenuntergänge kann man in den Vielfältigen Landschaften genießen. Sowohl an den Canyons, den Berglandschaften und den Sandstränden Südafrikas.

Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen Ihrer Gastuniversität und dem MCI?

Der größte Unterschied für mich war sowohl das Lehrformat als auch die Größe der Campusuniversität. Das Leben der Studierenden in Pretoria spielt sich hauptsächlich auf dem Campus ab. Da unsere gewählten Lehrveranstaltungen im Blockformat stattfanden, hatten wir - zu unserem Vorteil, wie ich finde - viel Freiraum in der Gestaltung unseres Studiums. Dies hat uns neben der intensiven Auseinandersetzung mit den Themen der Lehrveranstaltungen sowohl erlaubt, viel zu reisen also auch unser Studienumfeld zu genießen.

Was war bislang die größte Herausforderung während Ihres Auslandssemesters?

Die größten Herausforderungen bestanden einerseits im „Bürokratischen Gestrüpp“ Südafrikas, als auch in der bereits erwähnten Sicherheitslage und dem Loadshedding. Aus meiner Sicht ist es ratsam, früh die Planung zu beginnen und sich nicht irritieren zu lassen, falls etwas länger dauert; lieber einmal mehr nachfragen und viel Geduld mitbringen. Bezüglich der Sicherheitslage und des "Load Sheddings" ist es aus meiner Sicht wichtig, zu wissen worauf man sich einlässt um gut damit umgehen zu können. Mit guten Freund:innen vor Ort sind diese Umstände gut zu überwältigen und schweißen einander mehr zusammen.

Möchten Sie uns sonst noch etwas erzählen?

Besonders beeindruckt haben mich die Studierenden vor Ort: alle studieren mit einer großen Hingabe und Resilienz, die mich sehr inspiriert hat. Die schönsten Erinnerungen aus meinem Auslandsaufenthalt sind die unzähligen Begegnungen mit der Tierwelt Südafrikas und die wunderschönen Trips, wobei ich das Land und die Leute um mich sehr zu schätzen gelernt habe. Allgemein kann ich sagen, dass Südafrika als Land für ein Auslandssemester wunderschön ist und ich jedem Menschen diese Erfahrung weiterempfehle.