02. November 2023

Forschungsaustausch mit der Sheffield Hallam Universität

2-monatiger Forschungsaustausch in Sheffield Hallam: Ein Fazit über die Verknüpfung von Gesundheit und Leistung im Sport

Simon Winkler, Wissenschaflticher Mitarbeiter im Department Medical & Health Technologies hatte die großartige Chance an einem "Research Exchange" zwischen dem MCI und der Sheffield Hallam University teilzunehmen. Im folgenden Blogpost erzählt er von seiner Zeit in Sheffield, an dem Projekt, an dem er gearbeitet hat sowie von all den tollen Dingen, die er in seiner Freizeit erlebt hat. 

Wie kam es zum Forschungsaustausch? 

Vor dem 3. März 2023 war mir die "Sports Engineering Research Group" (SERG) an der Sheffield-Hallam-Universität, noch kein Begriff. Aber wie auch? Ich war selbst ein relativ neues Mitglied des Departments of Medical & Health Technologies am MCI und hauptsächlich im Bereich der Medizintechnologie tätig, was mir keine Möglichkeit bot etwas über die SERG in Erfahrung zu bringen. An genau diesem Tag im März aber fand am MCI das Technologie & Life Science Forum zum Thema Technologietransfer im Sport statt. Einer der eingeladenen Hauptredner war Nick Hamilton von der SERG. Nicht nur sein Podiumsvortrag, sondern auch ein Gespräch bei einem Kaffee weckte mein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Sheffield Hallam Universität. Wie diese Zusammenarbeit aussehen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Im Laufe der darauffolgenden Monate jedoch startete ein Forschungsförderungsprojekt am MCI, das den jungen wissenschaftlichen Mitarbeitenden die Chance bieten soll, Forschungsbereiche an Partneruniversitäten kennenzulernen und dort auch einige Zeit selbst zu arbeiten und zu forschen. Das kam gerade wie gerufen und ich nahm an diesem Forschungsförderungsprojekt teil und fand eines von unzählig vielen Projekten an der Sheffield Hallam University, an dem ich arbeiten konnte! Lange Rede, kurzer Sinn: Am 4. September begann ich meinen zweimonatigen Aufenthalt am SERG in Sheffield. 

 

Meine Zeit in Sheffield:

Sheffield ist vielleicht nicht die erste Stadt, die einem in den Sinn kommt, wenn man an einen Besuch in Großbritannien denkt. London? Edinburgh? Vielleicht Oxford oder Cambridge, falls man ein Akademiker ist? Doch wenn du dich für Outdoor-Sportarten interessierst, vor allem für das Klettern, dann hast du wahrscheinlich schon von dieser Stadt gehört. Eine Eigenschaft, die es definitiv mit Innsbruck teilt. Aber darauf komme ich später zurück. Erst die Arbeit, dann das Freizeitvergnügen.

Bevor ich das Projekt vorstelle, an dem wir während meines Aufenthalts gearbeitet haben, sollte ich euch noch Ben Heller vorstellen. Er ist außerordentlicher Professor an der SHU und arbeitet auf dem Gebiet der Bewegungsmotivation in virtuellen Welten, was bereits einen Hinweis auf den Bereich gibt, in dem das Projekt angesiedelt war.

Das SERG befindet sich im Advanced Wellbeing Research Centre (AWRC) in Sheffield, welches zugleich die elektronische Werkbank von Ben ist, die für die ersten Wochen meines Aufenthalts mein berufliches Zuhause war. Dennoch kommt nun eine schlechte Nachricht: Ich kann euch nicht alle Einzelheiten des Forschungsprojekts mitteilen. - Buuuuh! Warum? - Da die Arbeit Teil eines größeren laufenden Projekts ist, das mit einem Finanzierungsantrag und einem Unternehmen verbunden ist, unterliege ich der Geheimhaltungspflicht. Wenn das Projekt jedoch wie geplant voranschreitet, könnt ihr hoffentlich alle Details in einer Veröffentlichung lesen. ;) 

Um euch neugierig zu machen, werde ich euch hier ein paar grundlegende Informationen zum Projekt geben. Am MCI hatten Yeongmi Kim und ich eine Idee für ein neues Konzept eines tragbaren Geräts, das Handbewegungen verfolgt und sie in der virtuellen Realität (VR) abbildet. Ein Prototyp wurde hergestellt und zum AWRC gebracht. Ein Highlight meiner Arbeit war auch das Feedback, welches ich für die nächste Iteration unseres Prototyps von Ben, anderen Mitarbeitenden sowie der Gruppe für medizinische Robotik an der Universität Sheffield unter der Leitung von Dana D. Damian, bekam. 

Aber vorerst genug von der Arbeit!
Keine Sorge, ich habe den Part mit dem Freizeitvergnügen nicht vergessen. Als jemand, der schon seit einigen Jahren klettert, war Sheffield für mich kein blinder Fleck auf der Landkarte. Die Stadt ist reich an Klettergeschichte und berühmt für ihre Schotterklettereien im Peak District vor den Toren Sheffields. Glücklicherweise erlaubte mir das Wetter, während meines Aufenthalts ein paar Mal in den Genuss des Kletterns in den Peaks zu kommen, und ich wurde nicht enttäuscht. Auch das Angebot an Indoor-Bouldering ist großartig und für die nicht allzu wenigen Regentage eine Erwähnung wert. Dicht gefolgt von meiner Liebe zum Klettern kommt meine Vorliebe für das Mountainbiken. Nick Hamilton ist in und um Sheffield, gut in der Mountainbike-Community vernetzt.

Er war so freundlich, mich dort vorzustellen, was mir die Möglichkeit bot, an einigen coolen Mountainbike-Ausflügen und einem unvergesslichen Wochenende beim Greatest Little Downhill Race in Grenoside vor den Toren Sheffields teilzunehmen. An den seltenen Tagen, an denen ich nicht in den Bergen unterwegs war, erwies sich Sheffield als ein schöner Ort zum Leben. Meine Suche nach dem besten Kaffee in Sheffield wurde durch die Tatsache erschwert, dass es zu viele tolle Lokale gibt (ich dachte, die Briten stehen auf Tee!?). Die Stadt hat ein sehr industrielles Flair mit vielen netten kleinen Stadtvierteln. Die Menschen sind so freundlich, höflich und zuvorkommend, dass ich anfangs häufig überrascht war.


Zusammenfassung: 

Dasselbe gilt natürlich auch für die Mitarbeiter von SERG und AWRC. Vom ersten Tag an waren alle sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Es war aufschlussreich, wie sich der Auftrag des AWRC mit den hervorragenden Leistungen des SERG verbindet. Erstere konzentriert sich darauf, die Gesundheit einer breiteren Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen, letztere darauf, die Leistung im Sport zu optimieren. Ich konnte einen Einblick in die durchgeführten Forschungen gewinnen und muss sagen, dass ich überrascht bin, wie gut diese beiden in ihren Projekten miteinander verbunden sind. Es ist erstaunlich zu sehen, wie erfolgreich sie Probleme finden, die einer Lösung bedürfen, indem sie auf ihre Ziele hinarbeiten. Es hat mir wieder einmal gezeigt, dass dies immer der Schwerpunkt unserer Arbeit sein sollte.