Kürzlich fand an der Freien Universität Berlin die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) Sektion Organisationspädagogik zum Thema "Organisation & Digitalität" statt. Die Tagung widmete sich den Herausforderungen und Chancen, die mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Einsatz neuer Technologien in Organisationen verbunden sind. Dabei stand die Reflexion der Digitalisierung als sozio-technische Transformation im Mittelpunkt, insbesondere im Hinblick auf deren Einfluss auf formale und informelle Strukturen sowie auf Arbeits-, Bildungs- und Erziehungsprozesse.
Thomas Dierker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am MCI Department Soziale Arbeit, hielt auf der Tagung einen Vortrag mit dem Titel "Organisationspädagogik unter dem Einfluss von künstlicher Intelligenz: Eine neo-institutionalistische Perspektive". In seinem Vortrag thematisierte er den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI) auf das organisationale Lernen in sozialen Dienstleistungsorganisationen.
Künstliche Intelligenz als Einflussfaktor für organisationales Lernen
Soziale Dienstleistungsorganisationen sind zentrale Akteur:innen im sozialen Sektor. Sie koordinieren und erbringen essenzielle Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Technologien ergeben sich für sie vielfältige neue Herausforderungen und Möglichkeiten. KI kann Prozesse automatisieren, Entscheidungshilfen bieten und die Wissensgenerierung in Organisationen verändern. Gleichzeitig wirft sie aber auch Fragen der Ethik, Verantwortung und Anpassungsfähigkeit auf.
In seinem Vortrag hat Thomas Dierker aufgezeigt, welchen Einfluss KI auf Lernprozesse in sozialen Dienstleistungsorganisationen hat und was sich daraus für deren strukturelle Implementierung ergeben kann. So bestimmen bestehende institutionalisierte Normen, Regeln und Routinen, inwieweit KI-Technologien in Organisationen legitimiert sind und damit den strukturellen und praktischen Arbeitsalltag prägen. Sie haben dadurch einen zentralen Einfluss auf die organisationalen Lernprozesse.
Relevanz für den Studiengang Soziale Arbeit
Die Thematik der Tagung sowie die Inhalte des Vortrags sind von großer Bedeutung für den Studiengang Soziale Arbeit. Die Digitalisierung und der Einsatz von KI nehmen auch in der Sozialen Arbeit eine immer zentralere Rolle ein. Ob in der Verwaltung, in der Fallarbeit oder in der Analyse sozialer Problemlagen – digitale Tools und KI-gestützte Anwendungen beeinflussen zunehmend die Praxis sozialer Dienste.
Für Studierende der Sozialen Arbeit ist es daher essenziell, sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Organisationen auseinanderzusetzen. Sie müssen verstehen, wie KI die Arbeitsprozesse in sozialen Dienstleistungsorganisationen verändert und welche Herausforderungen sich für professionelle Fachkräfte ergeben. Dazu gehören etwa die Fragen nach der Verantwortung für algorithmische Entscheidungen, der Datenschutz bei digitalen Anwendungen oder der Umgang mit veränderten Interaktionsformen zwischen Fachkräften und Klient:innen.
Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen im Studium können angehende Fachkräfte der Sozialen Arbeit fundierte Kenntnisse über die Dynamiken digitaler Transformationen erwerben. Sie lernen, die Einführung und Nutzung digitaler Technologien kritisch zu reflektieren und in ihrem späteren Berufsalltag verantwortungsvoll damit umzugehen.
Die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen wie der Jahrestagung der DGfE-Sektion Organisationspädagogik zeigt, dass wir auf dem Fachgebiet aktiv an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen in der Sozialen Arbeit beteiligt sind. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen unmittelbar in die Lehre ein und bereiten unsere Studierenden optimal auf die Herausforderungen der digitalisierten Arbeitswelt im sozialen Sektor vor.
Thomas Dierker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department Soziale Arbeit © MCI/Verena Schmid
Tagungsflyer DGfE-Jahrestagung Organisationspädagogik 2025 © AB Organisationspädagogik/FB Erziehungswissenschaft/FU Berlin
Soziale Arbeit | Bachelor
Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management | Master
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