Kürzlich hielt unser Studiengangsleiter Belachew Gebrewold ein wissenschaftliches Seminar zum Thema „Postcolonial African Migration to the West as a Desire for Recognition“ im Migration Policy Centre der European University Institute (EUI) in Florenz.
Im Zentrum des Seminars stand sein gleichnamiges Buch von (Postcolonial African Migration to the West: A Mimetic Desire for Being, Palgrave Macmillan, 2024), in dem er eine erweiterte Perspektive auf afrikanische Migration präsentiert.
Ausgangspunkt seiner Analyse ist die These, dass Migration nicht allein durch wirtschaftliche Not, Konflikte oder Umweltveränderungen erklärt werden kann, sondern auch als Ausdruck eines mimetischen Verlangens nach Anerkennung und Identität zu verstehen ist. Dieses Verlangen resultiere aus der historischen Prägung durch Kolonialismus und die anhaltende Dominanz westlicher Lebens- und Wertevorstellungen.
Belachew Gebrewold argumentierte, dass Menschen Migration auch als Wunsch, dem westlichen Modell des „Seins“ nahe zu sein, begreifen – ein Streben, das durch physische und symbolische Barrieren des Westens einerseits verstärkt und andererseits hervorgebracht wird. Selbst bei Abwesenheit klassischer Push-Faktoren bleibe dieses mimetische Bedürfnis ein starker Antrieb für Migration.
Die Veranstaltung bot Raum für interdisziplinären Austausch über historische, kulturelle und politische Dimensionen von Migration und zeigte eindrücklich, wie tief verwurzelte soziale Dynamiken Migration mitformen – sowohl in der Forschung als auch in der politischen Debatte.
Belachew Gebrewold, Departmentleiter Soziale Arbeit am MCI © MCI/Aaron Heimerl
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