17. Juni 2020

Drei Blickwinkel auf die Krise

Drei Experten im Interview zum Thema Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Tiroler Wirtschafts- und Arbeitswelt

MCI-Professor und Ökonom Dr. Simon Czermak wurde gemeinsam mit Wirtschaftskammer Tirol-Präsidenten Christoph Walser und Landesgeschäftsmann des AMS Tirol Anton Kern von Top-arbeitgeber.tirol zum Thema Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Tiroler Wirtschafts- und Arbeitswelt befragt. Seit Beginn der Pandemie sind 97.942 Tirolerinnen und Tiroler in Kurzarbeit und rund 41.000 arbeitslos (Stand 18.05.2020). Welche Auswirkungen dies für die Tiroler Wirtschaft hat, beantworten die drei Experten im Interview.

Simon Czermak, MCI-Professor: „Als relativ kleiner Wirtschaftsraum sind wir von globalen Märkten abhängig. Deswegen ist es insbesondere für Tirol sehr wichtig, dass Einschränkungen im internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehr auf vertretbare, aber minimale Ausmaße reduziert werden. Grenzöffnungen sind beispielsweise eine Grundvoraussetzung, um in der kommenden Saison die nötige Auslastung im Tourismus zu erreichen. Gleichzeitig hat die Krise gezeigt, wie wichtig regionale Bezugsmöglichkeiten für systemrelevante Güter sein können. Das könnte manchen Unternehmen langfristige Möglichkeiten verschaffen.“

Christoph Walser, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol: „Das größte Kapital für unsere Betriebe stellen die Mitarbeiter dar. Arbeitgeber müssen ihre Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung weiter ausbauen – auch bei den Lehrlingen. Die Digitalisierung ist in allen Branchen für Betriebe und ihre Mitarbeiter ein großes Thema. Geschäftsreisen werden in Zukunft sicher zurückgehen – oft geht das mit Videokonferenzen.“

Anton Kern, Landesgeschäftsmann AMS Tirol: „Wir brauchen zusätzliche Mittel für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, vor allem für Ausbildungsplätze und Gruppen, die schon vor der Krise Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt hatten. Wir müssen den Fokus verstärkt darauflegen, Menschen für Ausbildungsangebote zu interessieren, wie im Gesundheits- und Pflegebereich, und benötigen neue Ausbildungsangebote dort, wo sich nun Chancen ergeben.“

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