23. Dezember 2021

Wie erhöht man die Performance von Projekten?

Fallstudie für ein Unternehmen im Anlagenbau

Projektarbeit bestimmt den Berufsalltag von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Die meisten von ihnen haben im Rahmen ihrer Ausbildung an entsprechenden Schulungen, Seminaren oder Vorlesungen zu erfolgreicher Projektarbeit teilgenommen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Umsetzung in der beruflichen Praxis dann häufig nicht so reibungslos funktioniert. Ein Projektpartner wollte das ändern und beauftragte den Forschungsschwerpunkt Smart Production & Organization an der Unternehmerischen Hochschule®, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Doch wie geht man bei diffusen Aufgabenstellungen wie in diesem Fall konkret vor?

Nach einer umfassenden Auftragsklärung folgt eine Status-Quo Analyse mit dem Fokus „Aufzeigen von Stärken und etwaigen Missständen und Problemen“ als einer der nächsten Schritte im Rahmen der Untersuchung. Aufgrund der Komplexität und der Individualität jedes Unternehmens ist ein qualitatives Forschungsdesign unter Verwendung narrativer Interviews mit detaillierter Auswertung auf Basis von GABEK® hier besonders zielführend. GABEK® (Ganzheitliche Bewältigung von Komplexität) ist eine computerbasierte Methode der qualitativen Forschung. Ausgehend von offenen Interviews oder anderen verbalen Daten werden individuelle Meinungen und Einstellungen vieler Personen vernetzt, so dass ein ganzheitlicher Überblick entsteht. Ähnlich wie Mindmaps ermöglichen diese eine Orientierung über die gesamte Meinungslandschaft. Das Erfahrungswissen der befragten Personen kann damit in einer Organisation als Potential genutzt werden. Jeder Schritt der Analyse ist vollständig dokumentiert und somit rekonstruierbar und überprüfbar. Entscheidungen können vorbereitet, Ziele präzisiert und Maßnahmen vorgeschlagen werden.

Das Studiendesign im konkreten Fall des Anlagenbauunternehmens sah vor, zwölf Schlüsselmitarbeiterinnen und -mitarbeiter inklusive Standortleitung in etwa einstündigen Interviews zu befragen, wobei die nötige Vertrauensbasis nur durch Zusage der Anonymität in Form einer Verschwiegenheitserklärung geschaffen werden kann. Die Auswertung dieser Interviews erforderte zunächst eine vollständige Transkription und danach eine Bearbeitung mit der GABEK® Methode. Dieses Verfahren ist zeitintensiv und erfordert eine hohe Sensibilität: Pro Interview müssen bis zu zehn Stunden Auswertungszeit investiert werden, um das gesprochene Wort in saubere Begriffsnetze zu übertragen. Diese Sichtbarmachung kann durchaus mit einem Röntgenbild der Organisation verglichen werden. Im Fall unseres Auftraggebers wurden diese Begriffsnetze in einem umfassenden Workshop im Kreis der Probanden diskutiert. Gerade das interaktive Workshop-Setting und die entsprechende Moderation sind wichtig, um einen gehaltvollen Austausch über die Schlüsselthemen zu erreichen und erfolgsrelevante Bereiche zu extrahieren. Davon ausgehend können anschließend gezielt Maßnahmen gesetzt werden, die zu einer verbesserten Organisation und Projektarbeit beitragen.

In der beschriebenen Fallstudie war der MCI Beitrag aus Sicht der Standortleitung ein voller Erfolg. Stärken wurden erkannt, Handlungsfelder wurden aufgezeigt und ein gemeinsames Commitment zur Verbesserung der Projekt-Performance wurde spürbar erreicht.

 

Für mehr zum Projekt, wenden Sie sich bitte an:

Gerhard Hillmer
Leiter Department & Studiengänge
Wirtschaftsingenieurwesen
+43 512 2070 – 4110
gerhard.hillmer@mci.edu

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© MCI/Kasper.

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