04. November 2022

Negative Emissionen und ihr Mehrwert für die Landwirtschaft

MCI Forscherin Nina Schaaf als Vortragende auf internationaler Bioenergie-Tagung in Wien

Im Oktober 2022 fand in Wien die Tagung „IEA Bioenergy Task 33 workshop: valuable (by-)products of gasification” unter Organisation der Universität für Bodenkultur statt. Hier trafen sich renommierte Anlagenbauer und ForscherInnen von Vergaseranlagen, um über ihre aktuellen Ergebnisse zu berichten und in angeregten Diskussionen ihre Erkenntnisse mit den interessierten KollegInnen auszutauschen.

In der Session „Negative Emissionen durch Vergasung“ präsentierte die MCI Forscherin Nina Schaaf in ihrem Vortrag über den Mehrwert der Kohlenstoffsequestrierung in der Landwirtschaft die neuesten Forschungsergebnisse ihres Projektteams. Das bei der Biomassevergasung entstehende Nebenprodukt Holzkohle wird dabei hinsichtlich seiner Adsorptionsfähigkeit von Nährstoffen und dem Einsatz als CO2-Senke untersucht. Technologien zur Kohlenstoffsequestrierung (Kohlenstoffbindung oder „Carbon Capture“) sind mittlerweile ein unverzichtbarer Teil der globalen Strategie zur Dekarbonisierung und zur Erreichung der Klimaziele.

Die IEA Bioenergy Task 33 ist ein Zusammenschluss von internationalen Experten mit dem Ziel, die Kommerzialisierung von effizienten, ökonomischen und ökologischen Biomassevergasungsverfahren und deren wertvoller (Neben-)Produkte voranzutreiben. Von den zahlreichen Technologien dazu haben es bis jetzt nur wenige auf den Markt geschafft, darunter das international erfolgreiche MCI Spin-Off SynCraft Engineering mit Hauptsitz in Schwaz.

Als Praxisteil der Veranstaltung wurde am zweiten Tag die Versuchsanlage der BEST (Bioenergy and Sustainable Technologies) zum EU COMET-Project „Waste2Value“ in Wien Simmering besichtigt. Das Projekt Waste2Value forciert die Nutzung von Abfallrückständen zur Erzeugung von Synthesegas, welches unter anderem mit der Fischer-Tropsch-Synthese am Standort zusätzlich aufgewertet werden kann. Abfallbrennstoffe wie Klärschlamm, Industrierückstände, Altholz und ähnliche Materialien stehen im Fokus. Die Anlage ist weltweit die erste ihrer Art, die den Einsatz dieser Technologie in einem einzigen, durchgängigen Prozess im industriellen Maßstab demonstrieren soll.

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